Untersucht wurden 96 Flächen mit Wasserschutz-Weizen und 22 Flächen mit konventionellem Weizen in Franken. Dokumentiert wurden außerdem die Angaben zu Fruchtfolge, Düngung und Bodenbearbeitung, da diese Parameter den Nmin-Gehalt des Bodens maßgeblich beeinflussen. Auch Standortunterschiede beeinflussten den Ertrag und Nmin-Gehalt des Bodens deutlich. Die etwa gleich hohen Maximalerträge bei Wasserschutz-Weizen und konventionellem Weizen zeigen, dass der Verzicht auf die dritte Stickstoffdüngung nicht mit Ertragsverlusten verbunden sein muss.
Die Nmin-Werte unter Wasserschutz-Weizen waren signifikant geringer als unter konventionellem Weizen. Der Unterschied betrug durchschnittlich 25 kg Stickstoff pro Hektar. In den typischen Weizenanbaugebieten Frankens führt das zu einer Verringerung des Nitratgehalts im Sickerwasser um 30 bis 35 Milligramm pro Liter. Noch keine abschließende Aussage konnte zum Einsatz stabilisierter Stickstoffdünger getroffen werden. In diesen wird der Stickstoff im Boden für mehrere Wochen konserviert. Durch Begrenzung und Zusammenfassung der Düngegaben erhoffen sich Landwirte Einsparungen bei der Stickstoffmenge und den Arbeits- und Maschinenkosten. Je nach Verfahren wurden gegenüber dem Mittelwert sowohl niedrigere als auch deutlich höhere Nmin-Werte gemessen.
Um die Ergebnisse abzusichern, werden im Spätherbst 2021 weitere Bodenuntersuchungen vorgenommen. Anlässlich des Jahrestreffens zum Projekt „Wasserschutz-Weizen“ am 20.04.2021 wurde klar, dass das gegenseitige Vertrauen und der fachliche Austausch zwischen Behörden, Wasserversorgern, Beratern und Landwirten der Schlüssel zum Erfolg ist. Nicht nur die Umstellung auf Öko-Landbau, sondern auch die weitere Optimierung des konventionellen Landbaus ist für den Grundwasserschutz entscheidend – ob für Weizen oder andere Früchte.
Text: GeoTeam, Bayreuth